Psychosoziale Entwicklung nach Erikson

Psycosozial = Entwicklung durch sozialen Kontakt

Eine der häufigsten Fragen in meiner Praxis für Psychotherapie und Coaching in Marburg ist die, warum wir so in unseren Mustern so gefangen sind. 

Natürlich kann man Muster in der Hypnose verändern, wenn Du jedoch verstehst, in welcher Phase sich deine Muster gebildet haben, hast du die Möglichkeit ganz gezielt an den Stellen nach zu bessern, anstatt im Trüben zu fischen und deine ganze Kindheit von links nach rechts zu drehen.

Wir entwicklen uns in verschiedenen Stufen. Jeder Mensch durchläuft jede Phase zur gleichen Zeit. Das dort Gelernte wird immer von der einen Phase in die nächste übertragen. So zieht sich ein kompletter „Entwicklungs-Faden“ durch unser Leben.

Nach Erikson geht jeder Mensch durch 8 Phasen der Entwicklung. Wenn Du verstehst, welche Phasen es gibt, kannst du genau reflektieren, wo es für die noch nachhole bedarf gibt. So sparst du dir eine Menge Zeit und kannst ganz gezielt Defizite in einem Coaching, oder auch für Dich allein nachholen. Klingt das nicht toll?


Urvertrauen gegen Urmisstrauen 1. Lebensjahr

Wir lernen unsere erste Bezugsperson kennen und lernen ihr zu Vertrauen. In dieser Phase bildet sich das Urvertrauen, welches uns hilft, ein stabiles und gesundes Verhältnis zu dem, was im Heute passiert, aufzubauen.

Wie sieht es bei Dir in deinem Alltag aus? Bist du total im Vertrauen? Oder Misstraust du eher Menschen und Dingen, die neu sind?

Haben wir in dieser Phase nicht genug positive Erfahrungen gemacht (wurden wir immer getröstet, gefüttert, unser Bedürfnis nach Nähe gestillt), können wir auch später in unserem Leben Vertrauen.

Coaching Tipp:

Fällt es Dir schwer, andern zu vertrauen? 

Dann kannst Du jetzt dein Vertrauen stärken, in dem du dich bewusst mit Menschen umgibst, denen du vertraust. So baut sich im Laufe der Zeit ganz von allein dein Misstrauen ab und das Vertrauen in Dich, das Leben und andere Menschen bildet sich immer stärker


Autonomie versus Scham und Zweifel

Autonomie ist unsere eigene Unabhängigkeit 

Zwischen dem ersten und dritten Lebensjahr lernen wir uns als Handelnde kennen und wollen unsere Umwelt mehr und mehr entdecken. Wir gehen auf Entdeckungstour und nehmen die Reaktionen der Umwelt auf uns wahr. Dadurch werden wir stark geprägt in dem Gefühl, dass wir ok sind, wie wir sind. Oder eben nicht.

Wir brauchen das Gefühl, entdecken zu dürfen und unseren eigenen Willen durchzusetzen. Ist das nicht der Fall, können Scham und Selbstzweifel entstehen. Wir brauchen in dieser Phase ganz besonders viel Unterstützung von unseren Eltern. Das sichere Gefühl, dass wir uns auf eigenen Beinen bewegen und entdecken können gepaart mit der Sicherheit, dass wir nicht allein sind.

Haben wir zu wenig entdecken können und uns zu wenig ausdrücken können, rücken die Selbstzweifel und die Scham immer weiter in unser Bewusstsein. 

Coaching Tipp:

Hast Du starke Selbstzweifel? Ist Du eher vorsichtig?

Dann lade ich Dich herzlich ein, Deine Komfortzone immer weiter zu dehnen. Jeden Tag ein kleines Stück. So wirst Du Stück für Stück mehr Selbstsicherheit bekommen.


Initiative versus Schuldgefühl

In dieser Phase gehen wir in den sozialen Kontakt mit der Umwelt. Wir beobachten unser Gegenüber und beschäftigen uns mit der Frage, wer wir sein möchten. Wir probieren uns aus und lernen, ob unser Verhalten ok ist, oder nicht. Unsere Interessen bilden sich aus. Außerdem entwickelt sich in dieser Phase langsam unser Gewissen. 

Wenn Du das Gefühl hast, es ist ok, was Du machst und es ist ok, wofür Du Dich interessierst, kannst Du dem frei nachgehen und Dich so in unserer Persönlichkeit weiter ausbilden.

Bekommst Du das Gefühl, dass das, wofür Du Dich interessierst nicht gut ist, oder das, was Du tust nicht gut ist, dann entstehen Schuldgefühle, weil die Erwartungen unserer Bezugspersonen nicht erfüllt werden und das Gefühl aufkommt, dass etwas an Dir nicht ok ist.

Dadurch entstehen erhöhte Leistungserwartungen und ein schwaches Selbstwertgefühl.

Coaching Tipp:

Ich kann Dich immer nur wieder auffordern, Deine Selbstzweifel über Bord zu werfen und dich zu trauen, Dich so zu zeigen, wie Du bist. Mit all Deinen Ängsten und Zweifeln. Du wirst sehen, dass Dich das weiterbringt!


Kompetenz versus Minderwertigkeit

Im Grundschulalter bis zu unserem 12. Lebensjahr prägen sich unsere Interessen immer weiter aus. Wir brauchen in dieser Zeit viel Anerkennung für unsere Leistung und das Gefühl, dass wir ok sind. Wir lernen so so viel und strengen uns an, weil wir das Bedürfnis haben, zu gefallen. Darüber baut sich unsere Identität auf. 

Bekommen wir keine Beachtung oder werden wir zu stark kritisiert mit dem, was wir tun, dann entstehen Minderwertigkeitskomplexe und wir strengen uns immer mehr an, um Anerkennung zu bekommen. Wir handeln nicht mehr aus eigener Motivation, sondern aus der Motivation, Anerkennung und Lob zu bekommen. Glaubenssätze wie „das Leben ist anstrengend“ „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“ Bilden sich in dieser Phase aus.

In dieser Phase geht es um das „Was kann ich alles“ 

Coaching Tipp:

Fühlst Du Dich oft Minderwertig? Dann schreibe Dir Deine Stärken auf uns lies sie Dir täglich durch. Das schwächt Deine negativen Glaubenssätze und stärkt Dein Selbstwertgefühl!

Führe Dir vor Augen, was Du alles kannst!


Identität versus Rollendiffusion

Als Jugendlicher festigt sich unsere Identität. 

Wenn es uns unsere Eltern erlauben verschiedene Dinge auszuprobieren, festigt sich unsere Identität. Wir wollen die Welt erobern, mit vielen unterschiedlichen Menschen befreundet sein und so viel wie Möglich ausprobieren. Wenn unsere Eltern in dieser Phase eher stören und uns nicht unserem Bedürfnissen nachgehen lassen, fühlen wir uns verloren und hilflos. Wir brauchen dieses „Versuchsfeld“ ganz dingend, weil wir sonst Gefahr laufen uns in der Masse zu verlieren. Das führt zu einem unsicherem Selbstbewusstsein.

Coaching Tipp:

Wofür interessierst Du Dich? Was möchtest Du noch alles tun? Probier Dich aus, lies Dich in Themen ein und entwickele Deine Identität Stück für Stück weiter aus!

Gerade für diesen Bereich ist ein gezieltes persönliches Coaching in meiner Praxis für Psychotherapie und Coaching in Marburg super hilfreich und unterstützend.


Intimität versus Isolation

Als junge Erwachsene verstehen wir, wer wir sind. Wir wissen nun, was wir alles können, was und interessiert und haben eine Vorstellung davon, wie wir Beziehung leben wollen. Diese Beziehung können wir allerdings nur dann in der totalen Erfüllung leben, wenn wir die vorangegangenen Stufen gut gemeistert haben und unsere Identität kennen. Wenn wir Teile von uns noch nicht akzeptieren, wird es uns sehr schwer fallen, in gesunde und nährende Beziehung zu anderen zu gehen.

Coaching Tipp:

Mache Dir erst Deine eigenen Bedürfnisse klar. Was willst Du? Wer bist Du? Wenn Du Antworten daraufgehenden hast, dann funktioniert es auch mit der erfüllten Partnerschaft ;)

Generativität versus Stagnation

Ab dem 40. Lebensjahr übernehmen wir mehr Verantwortung. Wir wollen Großzügig sein und andren den Weg in die Welt zeigen. Wir zeigen uns Fürsorglich und nehmen aktiv an Gesellschaftsprozessen teil. Stabilität wird für uns ein wichtiger Teil, aber auch der Wunsch die eigenen Ideen zu verwirklichen.

Hast Du Ideen, die noch auf Umsetzung warten? Dies ist der Lebensabschnitt in dem viele Menschen sich beruflich nochmal neu orientieren wollen, weil sie das Gefühl brauchen, einen Mehrwert zu bieten. Kennst Du das Gefühl?

Gehen wir in dieser Phase unseren Bedürfnissen nicht nach, werden wir verbittert, mehr und mehr Selbstbezogen und kapseln uns immer mehr ab.

Ich-Integrität versus Verzweiflung

In dieser letzten Phase lassen wir unser Leben Revue passieren und fragen uns nach dem Sinn unseres Lebens. Könnte ihr gute Rückschlüsse ziehen, können wir die letzte Zeit in Dankbarkeit verbringen. Wir haben ein Gefühl der Grundzufriedenheit und Ganzheit.

Haben wir die vorausgegangenen Phasen nicht erfolgreich durchlaufen, hinterlässt es das Gefühl der Enttäuschung und Verbitterung in uns. Ein Gefühl von Sinnlosigkeit und Leere.


Wie gut, dass wir also heute schon wissen, was uns alles noch erwartet und wir JETZT etwas tun können, um die Defizite aus den schon vergangenen Phasen aufzuholen und uns voll und ganz in der Phase, in der wir jetzt sind zu entfalten. Mit allem was da ist!


Bei Fragen bin ich gern in meiner Praxis für Psychotherapie und Coaching in Marburg da. Ach online Termine sind natürlich möglich.

Ich freu mich auf Dich 

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Blogeintrag: Titel Zwei